Joschkas Demokratie

Im Licht des aktuellen Spiegel verliert der Feldzug für Demokratie und Menschenrechte im Irak weiter drastisch an Glaubwürdigkeit. Neben die abscheulichen Aktionen der Terroristen gesellen sich nun die halbstaatlichen Reaktionen der privaten Söldnerheere. Beide Aktionsebenen verbindet die Negierung jeden Rechts und den absoluten Vernichtungswillen gegenüber dem Gegner. Aber auch die Geburtswehen der irakischen Demokratie machen Kummer. Interessant liest sich das Spiegel-Interview mit dem deutschen Außenminister, denn, so Fischer´s kluge Lehre aus der neuzeitlichen Geschichte, Demokratie im Irak geht gar nicht. Das Argument: lässt man alle wählen hat man eine schiitische Regierung, lässt man die Volksgruppen wählen verabschieden sich alle vom „Irak“. Das aber – so Fischer mit Sorgenfalte – geht nicht, da man sonst keinen Schuldner mehr habe und die wichtige Tankstelle Irak auseinanderbricht. Kurzum es gibt im Moment kein Volk das im Interesse der ökonomischen Verfügbarkeit und Berechenbarkeit entscheiden könnte. Ergo, abwarten und Massenmedien etablieren die dann dem Volk zeigen wen es demnächst wählen darf. Das alte Ideal der Freiheit der Völker geht so im Wüstensturm zu Ende oder – um beim Bild zu bleiben und den guten alten Nietzsche zu bemühen: „Die Wüste wächst“.