Abu Bakr Rieger

Islam, Finanztechnik, Recht & Philosophie

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Über das Fasten im Ramadan

Der Ramadan ist eine spezielle, von Allah bestimmte Zeit des Fastens. Es ist für jeden im Sinne der Scharia Verantwortlichen Muslim verpflichtend.

Der Ramadan dauert, je nach Verlauf Mondzyklus 29 oder 30 Tage. Er beginnt mit der Sichtung des neuen Mondes für den Monat Ramadan und endet mit der Sichtung des neuen Mondes für den Monat Schawwal.

Allah, der Erhabene sagt im Qur’an über den Ramadan in der Surat al-Baqara, in den Ayaat 182-186:

O ihr, die Iman habt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren – so dass ihr vielleicht gottesfürchtig seid- für eine bestimmte Zahl Tage.

Aber, wer von euch krank ist, oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage fasten.

Und für die, die fasten können, ist die Wiedergutmachung die Speisung der Armen.

Und wenn jemand freiwillig Gutes tut, so ist es besser für ihn.

Und daß ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr es nur wüßtet!

Der Monat Ramadan ist es, in dem der Qur’an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt wurde, mit klaren Zeichen, Rechtleitung und Unterscheidung enthaltend.

Wer also von euch in dem Monat vor Ort ist, der soll ihn fastend verbringen. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage fasten.

Allah will die Leichtigkeit für euch, Er will es euch nicht schwer machen.

Vollendet die Anzahl der Tage und verkündet Allahs Größe weil Er euch geleitet hat, so dass ihr hoffentlich dankbar sein werdet.

Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich nahe; Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft. Deshalb sollen sie auf Mich hören und an Mich glauben, so dass sie hoffentlich rechgeleitet werden.

Es ist euch erlaubt, euch in der Nacht des Fastens euren Frauen zu nähern. Sie sind ein Gewand für euch und ihr seid ein Gewand für sie. Allah weiß, daß ihr gegen euch selbst trügerisch gehandelt habt, und Er wandte sich euch zu und vergab euch. So dürft ihr nun Verkehr mit ihnen haben, und sucht nach dem, was Allah für euch bestimmt hat.

Und esst und trinkt, bis für euch klar erkennbar wird, der weiße Faden von dem schwarzen Faden der Morgendämmerung, dann vollendet das Fasten bis die Nacht aufzieht.

Und pflegt keinen Verkehr mit ihnen, während ihr euch in die Moscheen zurückgezogen habt.

Dies sind die Grenzen Allahs, so kommt ihnen nicht nahe!

So erklärt Allah den Menschen Seine Zeichen, auf dass sie hoffentlich gottesfürchtig sind.

In einer der berühmtesten Hadis über das Fasten heisst es:

Abu Hurayra sagte, dass der Gesandte Allahs, salla’llahu alayhi wa sallam, sagte: „Allah, der Mächtige und Erhabene, sagte, ‚Jede Tat des Sohnes Adams ist für ihn, ausser das Fasten. Das ist für Mich, und Ich entlohne es.‘ Das Fasten ist ein Schild. Wenn jemand fastet, soll er weder sexuelle Kontakte haben, noch sich streiten. Wenn ihn jemand bekämpft oder ihn beleidigt, soll er sagen, ‚Ich faste‘. Bei Dem, in Dessen Hand das Selbst Muhammads ist, der veränderte Atem aus dem Munde des Fastenden ist wohlduftender bei Allah, als der Duft von Moschus. Der Fastende hat zwei Freuden: er freut sich, wenn er sein Fasten bricht, und wenn er seinen Herrn trifft, freut er sich über sein Fasten.

(Überliefert von Buchari, Muslim und Nasai)

In einer anderen Hadis heisst es:

Abu Hurayra berichtete, dass der Gesandte Allahs, salla’llahu alayhi wa sallam, sagte: „Wer im Ramadan aus seinem Iman her, und in Erwartung von Belohnung Gebete verrichtet, dem werden alle seine vorangegangenen falschen Taten vergeben.“

(Überliefert von Buchari, Muslim Tirmizi, Nasai, Ibn Madja und Abu Dawud)

Abu Hurayra berichtete, dass der Gesandte Allahs, salla’llahu alayhi wa sallam, sagte: „Wenn Ramadan kommt, werden die Tore des Paradieses geöffnet, die Tore des Feuers geschlossen und die Schayatin in Ketten gelegt.“

(Überliefert von Buchari und Muslim)

Man sollte vom Ramadan soviel wie möglich profitieren, indem man seine Ibadaat vermehrt, Sadaqa gibt und das Tarawihgebet verrichtet, sei es zu Hause oder in der Moschee, denn im Ramadan belohnt Allah durch Seine ü?berfliessende Grossz?gigkeit und Barmherzigkeit alle Taten mit einem Vielfachem als ausserhalb des Ramadan.

Abu Hurayra berichtete, dass der Gesandte Allahs, salla’llahu alayhi wa sallam, sagte: „Allah benötigt nicht, dass jemand, der während er fastet, nicht Abstand von Lügen und auf Lügen fußenden Taten Abstand nimmt, auf sein Essen und Trinken verzichtet.“

(Überliefert von Ahmad, Buchari, Abu Dawud, Tirmizi und Ibn Madja)

Man hütet im Ramadan seine Zunge vor übler Rede und hält alle seine Sinne und Glieder von Verbotenem und Zweifelhaftem fern, besonders darauf achtend, dass man Dinge vermeidet, die zu sexueller Erregung führen.

Wenn man so verfährt, erfährt man, dass der Ramadan eine unglaubliche Reinigung und Entspannung ist und ein wirkungsvolles Mittel, die Rahma Allahs zu erlangen und zu erfahren.

Der Ramadan besteht aus drei Phasen:

Die erste Phase ist Gnade und Reinigung,

die zweite Phase Vergebung falscher Taten,

die dritte Phase Freiheit vom Feuer.

Lesen Sie hierzu auch: http://www.abubakrrieger.de/fasten-in-kriegszeiten/